Inhalt:
Der Begriff der Gleichberechtigung ist allgemein bekannt, wird oft genutzt und doch auch unterschiedlich aufgefasst. Eine große Einigung gibt es dahingehend, dass es noch keine Gleichberechtigung gibt und noch viele Felder bestehen, in denen Frauen Nachteile haben. Das gilt damit auch für Mädchen, weshalb es die sogenannte Mädchenpolitik gibt. Diese zeigt die Missstände auf, regt zum genauer Hinschauen an und sucht nach Lösungsmöglichkeiten, um Mädchen dieselben Chancen zu bieten.
In Deutschland gibt es verschiedene Verbände und Vereine, die aktiv Mädchenpolitik betreiben. Natürlich gibt es dazu auch unterschiedliche Aspekte und Ansichten, in jedem Fall gibt es aber oft Nachholbedarf. Die Debatten werden mitunter scharf geführt und bedürfen in mehrfacher Hinsicht der Klärung. Worum es bei Mädchenpolitik genau geht und warum es sich lohnt, genauer hinzuschauen, gibt es in diesem Artikel zu erfahren.
Was genau lässt sich unter Mädchenpolitik verstehen? Im Grunde ist der Begriff sehr klar in seiner Aussage, denn es geht um politische Fragestellungen und Entscheidungen, die in erster Linie Mädchen betreffen. Und damit natürlich im zweiten Schritt alle Frauen. Die Mädchenpolitik schaut genauer hin und beschäftigt sich mit Fragen der Ungleichbehandlung, der Notwendigkeit einer gezielten Politik für Mädchen und dem Bewusstsein, das für diese Themen geschaffen werden muss. Die Grundlagen dieser Politik lassen sich in den siebziger Jahren finden und stehen auch im direkten Zusammenhang mit dem Feminismus. Auch wenn sich über die Jahre viel getan hat, sehen Vertreter der Mädchenpolitik noch sehr viel Luft nach oben, was die Missstände angeht.
Die Prämisse der Mädchenpolitik besteht darin, dass Mädchen in der Gesellschaft beteiligt werden. Im Detail gibt es dazu unterschiedliche Ansichten, was die Regionen und Länder angeht, aber der generelle Tenor geht von einer Ungleichbehandlung aus. Dabei hat sich in den letzten Jahren herauskristallisiert, dass der Begriff der Gleichstellung immer häufiger genutzt wird und somit den der Gleichberechtigung ablöst. Das ist nicht alleine nur eine Frage der Semantik, sondern auch der Ideen, die dahinter zu verorten sind. Die Gleichberechtigung geht von einer Chancengleichheit aus, die Geschlechter erfahren müssen. Die Gleichstellung will diese Unterschiede durch gesetzliche Maßnahmen verschwinden lassen.
Auch wenn es Gesetze zur Gleichberechtigung gibt, so zeigen Studien doch, dass Frauen und Mädchen noch in vielen Bereichen nicht gleich behandelt werden. Beispielsweise wenn es um die Bezahlung geht (was sogar beim Taschengeld anfängt), aber auch was die Erwartungen der Gesellschaft anbelangt. Auch werden Frauen und Mädchen viel häufiger Opfer sexueller Belästigungen. Eine genaue Mädchenpolitik ist daher notwendig, weil nur so die expliziten Bedürfnisse von Mädchen adressiert werden können. Eine grobe Politik der Gleichberechtigung kann das Problem nicht adäquat erfassen oder lösen. Es gilt die Interessen der Mädchen zu vertreten und ein allgemeines Bewusstsein zu schaffen.
Es mangelt nicht an Ansätzen, wie man eine gute Mädchenpolitik durchführen kann, um auf diese Weise die Umstände von Mädchen und Frauen zu verbessern und eine wirkliche Gleichberechtigung zu erreichen. Der erste Schritt besteht darin, ein Bewusstsein für das Problem zu schaffen. Das bedeutet, dass Aufklärungsarbeit geleistet werden muss. Das kann in der Familie geschehen, in der Schule, am Arbeitsplatz und auch in der Politik. Darüber hinaus muss es gezielt eine Interessenvertretung geben, um die Probleme der Mädchen in der Gesellschaft aufzuzeigen und auch als Ansprechpartner zu fungieren. Die Gleichberechtigung muss gezielt gefördert werden. Dafür müssen auch sichere Räume geschaffen werden, in denen sich Mädchen frei bewegen können.
Es gibt aber auch andere Formen der Unterstützung. Ein weiteres Beispiel ist das FeM Mädchen*haus Frankfurt. Seit 1986 werden hier Mädchen und junge Frauen unterstützt, die Opfer sexueller, psychischer oder körperlicher Gewalt geworden sind. Die Zuflucht geschieht anonym, sodass Mädchen zwischen 12 und 25 Schutz finden können. Solche Einrichtungen gibt es deutschlandweit. Betroffene sollten den Kontakt suchen, um Hilfe erhalten zu können. Das kann telefonisch erfolgen oder direkt vor Ort.
Auch wenn es bei den Maßnahmen und der Analyse der Situation durchaus Unterschiede gibt, so gibt es nur wenige Stimmen, die nicht davon ausgehen, dass es eine gezielte Mädchenpolitik geben muss. Ungleichbehandlung von Frauen geschieht schon im jungen Alter, weshalb Mädchenpolitik einen großen Einfluss auf das Thema der Gleichberechtigung hat. Mädchenpolitik kann unterschiedlich interpretiert werden, hat aber grundsätzlich immer das Ziel, ein Bewusstsein für das Problem zu schaffen und Maßnahmen zu fordern, die für eine Gleichberechtigung sorgen. In Deutschland gibt es viele Vereine, die solche Politik fordern und fördern.